Facelift liebt Facebook: Wie Startups von Facebook profitieren können

Abgelegt unter Social Networking by Redaktion am 27. März 2014

Facelift: 100% FacebookDrei Jahre lang haben die Macher des Hamburger Startups Facelift ihr junges Unternehmen – wie man so schön auf Neudeutsch sagt – „gebootstrapped“, also ohne Fremdkapital geführt. Jetzt bekommen die Firmengründer Benjamin Schröter und Teja Töpfer 15 Millionen US-Dollar als Erstfinanzierung – von einem in London ansässigen internationalen Family-Office.

Finanzspritze für Facebook-Marketing-Spezialisten

Schröter und Töpfer, die sich beim BWL-Studium in Hamburg kennengelernt haben, gründeten Facelift im Jahr 2011. Die Firma entwickelt Lösungen für Facebook-Marketing – also Erstellung, Veröffentlichung, Steuerung und Messung von Unternehmens-Kampagnen auf Facebook. Das klappt hervorragend, auch weil Unternehmen zunehmend die Relevanz von Marketing-Aktionen in sozialen Netzwerken akzeptieren. Heute beschäftigt Facelift weltweit mehr als 60 Mitarbeiter und hat Büros unter anderem in Paris, Madrid, Dubai, São Paulo und Singapur. Zu den 500 Kunden zählen namhafte Unternehmen wie die Deutsche Bahn, Lidl und airberlin. Die 15-Millionen-Dollar-Investition, mit der Facelift jetzt die nächsten Wachstumsschritte anschieben will, stellt das bisher größte öffentlich bekannte Investment in ein europäisches Unternehmen für Social-Media-Technologie dar.

Facebook-Marketing: Gerade für kleine Firmen interessant

Allein diese Rieseninvestition zeigt, welchen Stellenwert Marketing per Facebook inzwischen erreicht hat. Das, was sich jahrzehntelang nur große Unternehmen und Konzerne mit entsprechenden Budgets leisten konnten – nämlich ihre Marken über einen Kanal mit einer sehr großen Reichweite zu bewerben – ist heute für Unternehmen jeder Größe möglich. Facebook ist weit mehr als ein soziales Netzwerk, Facebook ist auch ein Marketing-Kanal. Facebook-Aktivitäten von Unternehmen, begleitet von intelligenten Werbekampagnen, können zu deutlich messbaren Geschäftserfolgen führen – etwa die Akquisition von neuen Kunden, die Steigerung der Bekanntheit und des Absatzes oder der Ausbau von Markentreue. Gerade für junge Startups, deren Namen noch nicht in aller Munde sind und denen oft das nötige Kleingeld für traditionelle Marketing-Maßnahmen fehlt (Print-Anzeigen, TV-Spots), bietet Facebook eine ideale Plattform.

Kundenzahl steigern, Kosten senken

So konnte etwa Secret Escapes, ein Anbieter von rabattierten Luxus-Reisen, durch Facebook-Werbung sowohl seine Klickzahlen als auch seine Mitgliederzahlen verdoppeln. Whic.de, eine Online-Shopping-Community für Freunde des Whiskys, nutzt Facebook unter anderem für die Neukundengewinnung und zur Erhöhung der Markenbekanntheit. In den ersten Monaten konnte das Startup-Unternehmen Tausende von Anhängern gewinnen. Etwa 40 Prozent der Besucher der whic.de-Online-Seite kommen via Facebook und circa 50 Prozent des monatlichen Umsatzes wird über Facebook generiert.

Andere Startups konnten durch Facebook-Marketing sowohl die Zahl der Kunden vergrößern als auch die Kosten pro Bestellung senken – wie die Firma Mornin‘ Glory aus Berlin, die Rasierklingen online im Abo anbieten. Auch Finanz-Profis wie Carsten Maschmeyer wissen um die Popularität: Viele Firmen, in die Maschmeyer investiert, sind prominent auf Facebook vertreten – etwa der Fahrradhersteller Mifa AG oder die Mobile Event Guide GmbH, die unhandliche, gedruckte Messeführer durch eine praktische Smartphone-App ersetzt.

Facebook ist kein Online-Shop

Nicht alles funktioniert: Vor zwei bis drei Jahren hatte eine ganze Reihe von jungen Unternehmen versucht, über Facebook auch direkt online zu verkaufen – zum Teil unterstützt von Rabattaktionen und versandkostenfreier Lieferung. Die meisten dieser Firmen haben den Shop-Teil wieder von Facebook abgezogen. Facebook ist eine Community-Plattform – mit allen Möglichkeiten auch für kleine Unternehmen, ihre potentiellen Kunden anzusprechen und so Umsätze zu generieren. Allerdings indirekt, denn was Facebook nicht ist und wohl auch nie werden wird, ist ein Shop.

 



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